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“Gefesselte Kirche”

9783939680222

“Gefesselte Kirche”
Facetten aus dem Leben des Bildhauers und Predigers
Wilhelm Groß

Hanna Spiegel

Edition Pommern
ISBN 978-3-939680-22-2
98 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
€ 12,95 (D)
Broschur
Größe 21 cm x 15 cm

Beschreibung

Die Autorin Hanna Spiegel und der Bildhauer Wilhelm Groß weisen einige Parallelen in Ihren Lebensläufen auf. Durch einen Zufall las Hanna Spiegel in der polnischen Wochenzeitung „Głos Sławna i Darłowa“ einen Artikel über Ihr Heimatdorf Rötzenhagen im ehemaligen Landkreis Schlawe mit dem Hinweis, dass in Ihrer Heimatkirche ein Relief des Bildhauers Wilhelm Groß vorhanden ist, der aus Schlawe stammt, wo Sie zur Schule ging.  Wilhelm Groß ist später nach Oranienburg verzogen, wo Hanna Spiegel jetzt schon seit mehr als 50 Jahren wohnt. Das weckte nun ihr Interesse.

Wilhelm Groß war ein bedeutender Bildhauer, Grafiker und Maler, der später unter den Eindrücken der beiden Weltkriege zum Glauben fand, Prediger wurde und schließlich sogar der Bekennenden Kirche angehörte. In der Gemeinschaft in Oranienburg-Eden fühlte er sich wohl und nahm aktiv an ihrem Leben teil. In der Zeit der Naziherrschaft schützte ihn die Gemeinschaft. Hanna Spiegel hat einige Facetten aus seinem eindrucksvollen Leben zusammengetragen und mit Fotos bereichert.

Aus dem Buch:

Vorwort

Wenn man über einen Menschen schreiben will, den man gar nicht gekannt hat, dann ist das eine große Herausforderung. Als Wilhelm Groß in mein Leben trat, wusste ich so gut wie nichts von ihm. In der polnischen regionalen Wochenzeitung „Głos Sławna i Darłowa“ (Stimme Schlawes und Rügenwaldes) fand ich im Januar 2013 einen Artikel über mein Heimatdorf Rötzenhagen und den Hinweis, dass in unserer Kirche ein Relief des in Schlawe geborenen Bildhauers, Malers und Grafikers Wilhelm Groß vorhanden sei, das von der Gutsbesitzerfamilie Wally in Auftrag gegeben worden war.
Groß ist später nach Oranienburg verzogen.
Ich ging in Schlawe 2 ½ Jahre zur Schule und wohne jetzt schon seit mehr als 50 Jahren in Oranienburg. Diese Parallelität gab mir den Kick und den inneren Auftrag, über Groß zu forschen.
Ich befragte zunächst Oranienburger Zeitgenossen des Künstlers, beschaffte und studierte die über ihn vorhandene Literatur – auch sehr seltene und schon „verschüttete“ aus den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, wobei mir die profunden Kenntnisse des Bibliothekswesens und seiner Möglichkeiten sehr zugute kamen, – ging Literaturhinweisen in Fußnoten nach und nahm Kontakt mit seiner Familie auf. Manche Stunde verbrachte ich in Kreismuseum und Kreisarchiv in Oranienburg sowie bei der Eden-Genossenschaft, und ich begann Werke, Wirkungsstätte und das persönliche Umfeld des Künstlers, soweit noch zugänglich oder auch aus schon erschienenen alten Veröffentlichungen, zu fotografieren.
Bedeutende Unterstützung erhielt ich dabei in allen Fragen von Professor Uwe-Karsten Groß, dem jüngsten Sohn des Künstlers. Im Laufe der Monate wuchs das vorhandene Quellenmaterial bei mir ins Unermessliche und ich beschäftigte mich gedanklich Tag und Nacht mit dem Künstler und seinen Werken.
Gelegentlich schien mir, als sei über den Künstler und Menschen Groß eigentlich alles schon gesagt und geschrieben worden, und dass ich gar nichts Neues zu seinem Persönlichkeitsbild mehr beitragen könnte. Das erwies sich jedoch als Irrtum.
Ursprünglich hatte ich die Absicht, für die Pommersche Zeitung und die schon erwähnte polnische Wochenschrift einen identischen Artikel zu schreiben. Von dieser Version habe ich mich bald verabschiedet. Dann überlegte ich, für die polnischen Leser seine Jahre nach Verlassen der Schlawer Heimat, also ab 1919, in den Mittelpunkt zu stellen, und für die deutschen Leser seine Entwicklung und seine frühen Arbeiten bis zur Ansiedlung in Oranienburg – Eden.

Jetzt habe ich aber all mein Material geordnet und systematisiert und habe mich entschieden, die vorzunehmende Arbeit als „Facetten aus Leben und Werk des Bildhauers, Malers und Grafikers Wilhelm Groß“ zu fassen. Das gibt mir die Freiheit, von einer strengen zeitlichen Abfolge abzuweichen und ich kann damit auch auf allzu häufig veröffentlichte Motive verzichten und Arbeiten in den Vordergrund stellen, die mich persönlich aus unterschiedlichen Gründen besonders angesprochen haben. Ich kann den Lesern meine ganz persönliche Sicht auf den Menschen und vielseitigen Künstler Groß und seine Arbeiten unterbreiten, ohne den Anspruch zu erheben, in allem vollkommen, absolut umfassend und fehlerfrei zu sein.

Inhalt

Geleitwort

Vorwort

Facetten aus dem Leben von Wilhelm Gross
Kindheit, Jugend und erste Erfolge
Florenz, Rom und Schlawe 1908 – 1911
Die Erleuchtung – alles wird anders
Berlin, Eden und der Neuanfang 1913 – 1922
Ars crucis 1922 – 1933
Das Schicksalsjahr 1933
Berufsverbot und Bekennende Kirche 1933 – 1945
1945 – 1949 – 1974

1974 – 2003 – 2014

Wilhelm Gross in seiner heimatlichen Umgebung
Ein Wintertag in Rügenwalde
Neues aus dem Heimatkreis Schlawe
Erkundungen in Saleske

Die Eden-Gemeinschaft um und mit Wilhelm Gross

Anhang
Fussnotenverzeichnis
Literaturverzeichnis
Dank an freundliche Helfer