
Kosegartens Ring
Der Briefwechsel zwischen
BERTHA BALTHASAR und
THEODOR PYL in den Jahren 1884 bis 1886
Herausgegeben und kommentiert von
Eberhard Schmidt
Edition Pommern
ISBN 978-3-939680-34-5
136 Seiten mit Abbildungen
€ 13,95 (D)
Broschur
Größe 22 cm x 15 cm
Beschreibung
Bei der Recherche von Eberhard Schmidt zu Alwine Wuthenow stieß er unter anderem auch auf Briefe ihrer Schwester Bertha Balthasar. Der Herausgeber widmete sich nun mehr und mehr der Persönlichkeit Bertha Balthasars und ihrer Familie. Dazu machte er diesen hier veröffentlichten Briefwechsel zwischen ihr und dem Greifswalder Professor Theodor Pyl ausfindig. Diese Briefe zeichnen ein authentisches Bild des Alltags in Vorpommern. Sie schildern mit besonderer Eindringlichkeit die Nöte, Lebensweise und wichtigen Themen der Jahre 1884-1886. Aber darüber hinaus klären die Briefe auch darüber auf, wie der Verlobungsring von Ludwig Gotthard Kosegarten an seine damalige Jugendliebe und heimliche Verlobte Dorothea Hagenow, dann über Umwege etwa 100 Jahre später an die Universitätsbibliothek Greifswald übergeben werden konnte. Durch eine umfassende Einleitung, durch zahlreiche Fußnoten beim Briefwechsel und weitere Hintergrundinformationen liefert der Herausgeber eine Fülle von interessanten Informationen. Lesenswert macht dieses Buch zudem der schöne Schreibstil des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Aus dem Buch:
Inhalt
- Einführung
- Briefe (die mit einem Stern (*) gekennzeichneten Briefe sind verschollen)
-
1 Balthasar an Pyl, 4. bis 7. April 1884*2 Pyl an Balthasar, 9. April 1884
3 Balthasar an Pyl, 9. November 1884
4 Pyl an Balthasar, 11. November 1884
5 Balthasar an Pyl, 29. Dezember 1884
*6 Pyl an Balthasar, 6. Januar 1885
7 Balthasar an Pyl, 7. bis 15. Januar 1885
8 Pyl an Balthasar, 19. Januar 1885
9 Balthasar an Pyl, 11. April 1885
10 Pyl an Balthasar, 12. April 1885
11 Balthasar an Pyl, 19. April 1885
12 Pyl an Balthasar, 20. April 1885
13 Balthasar an Pyl, 23. April 1885
14 Balthasar an Pyl, 24. April 1885
15 Pyl an Balthasar, 24. April 1885
16 Balthasar an Pyl, 30. April 1885
17 Pyl an Balthasar, 2. Mai 1885
18 Balthasar an Pyl, 23. Mai 1885
19 Balthasar an Pyl, 11. Juni 1885
20 Pyl an Balthasar, 12. Juni 188521 Balthasar an Pyl, 2. Juli 1885
*22 Pyl an Balthasar, 9. Juli 1885
23 Balthasar an Pyl, 11. Juli 1885
24 Pyl an Balthasar, 6. August 1885
25 Balthasar an Pyl, 2. bis 3. September 1885
26 Pyl an Balthasar, 10. September 1885
27 Balthasar an Pyl, 7. bis 9. November 1885
28 Balthasar an Pyl, 26. und 27. Dezember 1885
*29 Pyl an Balthasar, Dezember 1885
30 Balthasar an Pyl, 31. Dezember 1885
31 Balthasar an Pyl, 11. Januar 1886
32 Balthasar an Pyl, 6. und 7. April 1886
*33 Pyl an Balthasar, 11. April 1886
34 Balthasar an Pyl, 28. April 1886
35 Pyl an Balthasar, 6. September 1886
36 Balthasar an Pyl, 17. September 1886
37 Pyl an Balthasar, 18. September 1886
38 Balthasar an Pyl, 7. und 8. November 1886
39 Pyl an Balthasar, 12. November 188640 Balthasar an Pyl, 31. Dezember 1886Geleitwort
- Anhang
A2 Ludwig Theobul Kosegarten an Dorothea Otto, geb. Hagenow, 26. April 1812
A3 Bertha Balthasar an Bernhard von Lepel über Theodor Fontanes Buch „Ein Sommer in London“, August 1855
A4 Bertha Balthasar an Theodor Pyl, Juli 1878
A5 Gedicht Bertha Balthasars für Theodor Pyl, 13. Dezember 1882
A6 Entwurf eines Schreiben von Theodor Pyl an Gustav von Gossler, 17. Juni 1886
A7 Biografisches zu Kurator Heinrich Steinmetz
Danksagung
Abbildungsverzeichnis
Einleitung
Schnelligkeit moderner Kommunikationsmittel lässt die jahrhundertealte Kultur des Briefeschreibens allmählich verkümmern. Die rasante Entwicklung immer „effizienterer“ Technologien der menschlichen Kommunikation bewirkt eine ebenso schnelle „Alterung“ der dafür benutzten digitalen Informationsträger, wodurch der Verlust eines großen Teils unseres heutigen privaten Informationsaustausches zu befürchten ist. Künftige Forscher werden Mühe haben, authentische Quellen zu finden, wenn sie sich die Alltagsgeschichte unserer heutigen Zeit zum Thema machen.
Noch vor 130 Jahren – der Aufbau eines Telefonnetzes in Deutschland steckte in den allerersten Anfängen – nahm man beim Licht der Petroleumlampe den Federkiel in die Hand, tauchte ihn ins Tintenfass und schrieb einander seitenlange Briefe. Sofern mindestens einer der Schreibenden eine gewisse Prominenz hatte, bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass diese Briefe als Nachlass in ein Archiv oder eine wissenschaftliche Bibliothek gelangten und so der Nachwelt erhalten blieben. Besonders aufschlussreich ist es, wenn der Briefwechsel beider Schreibpartner zusammengeführt werden kann. Im Dialog der Schreibenden wird der Austauch von Meinungen und die Enwicklung der Beziehungen zwischen den Briefpartnern deutlich. Der hier erstmals veröffentlichte Briefwechsel eines Greifswalder Professors mit einer Gützkower Pastorentochter aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bietet einen kultur- und regionalgeschichtlich interessanten Einblick in die privaten und öffentlichen Lebens6 verhältnisse des Bildungsbürgertums Vorpommerns in der damaligen Zeit. Er wirft gleichzeitig ein Licht auf die unterschiedlichen Geschlechterrollen im Kaiserreich Wilhelms I.II
An der Außenwand des denkmalgeschützten Hauses Fischstraße 10 in Greifswald erinnert eine schwarze Tafel an dessen ehemaligen Besitzer und Bewohner: den Greifswalder Historiker Theodor Pyl. Die alte Hansestadt ehrte und ehrt mit der Gedenktafel einen Bürger, dessen Verdienst es nach Meinung des renommierten Stettiner Historikers Wehrmann ist, „daß wohl die Vergangenheit kaum einer deutschen Stadt so gründlich und vielseitig erforscht ist, wie die Greifswalds“.Karl Theodor Pyl wurde am 10. November 1826 in Greifswald geboren. Die Familie stammte aus Stralsund. Ein Zweig der Familie war seit 1673 in Greifswald ansässig und hatte eine Reihe namhafter Theologen hervorgebracht.
-Auszug aus der Einleitung-
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.